Wien, Gestern und Morgen
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Am 5. November 1715 landeten wir in Lissabon. Dabei drängte mir der Kapitän seinen Mantel auf, damit sich der Pöbel nicht um mich versammle. Er brachte mich in sein eigenes Haus und gab mir auf meine Bitte das höchste Zimmer im obersten Stockwerk an der Hinterseite des Gebäudes. Ich beschwor ihn, gegen alle Leute zu verheimlichen, was ich ihm über die Hauyhnhnms erzählt hatte, weil der geringste Wink über diese Geschichte nicht allein eine Masse Personen herbeiführen würde, die mich sehen wollten, sondern weil ich auch dadurch wahrscheinlich in Gefahr geraten müßte, verhaftet und von der Inquisition verbrannt zu werden. Der Kapitän überredete mich, einen neuen Anzug anzulegen, ich wollte jedoch dem Schneider nicht erlauben, mir das Maß zu nehmen. Da jedoch Don Pedro beinahe von demselben Körperbau war, so paßten mir die Kleider. Er versah mich auch mit anderen Bedarfsgegenständen, die ich vierundzwanzig Stunden lüftete, ehe ich sie gebrauchen konnte.
Der Kapitän hatte keine Frau und nicht mehr als drei Bediente, von denen keiner bei Tische aufwarten durfte; sein ganzes Benehmen war auch so artig und sein Verstand so ausgezeichnet, daß ich wirklich anfing, seine Gesellschaft erträglich zu finden. Er überredete mich, aus dem Hinterfenster zu sehen. Allmählich wurde ich auch in andere Zimmer gebracht, von wo aus ich auf die Straße blickte; sogleich aber fuhr ich erschrocken wieder zurück. Nach einer Woche verführte mich der Kapitän, an die Tür zu gehen; ich fand, daß mein Schauder sich allmählich verminderte, Haß und Verachtung schienen sich jedoch zu vermehren. Zuletzt war ich so kühn, in seiner Gesellschaft durch die Straßen zu gehen, verstopfte mir aber die Nase gehörig mit Raute und bisweilen mit Tabak.
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Was willst auf dieser Station So breit dich niederlassen? Wie bald nicht bläst der Postillion, Du mußt doch alles lassen. Quelle: Joseph Freiherr von Eichendorff. Wanderlieder Gedichte 1841 www.zeno.org Von den aufgehäuften Schätzen kann er dann nehmen, soviel er nur […]
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